Die Fülle der Streuobstwiesen ( Tipp im Oktober 2021)

Streuobstwiesen sind eine Ansammlung von Obstbäumen unterschiedlichen Alters und verschiedener Sorten. Die Bäume stehen hier so weit auseinander, dass jeder Baum genug Platz und Licht zum Wachsen hat.
Hier werden alte Obstsorten kultiviert, die robust gegen Krankheiten und Parasiten sind und oft weniger Ertrag als moderne Sorten, aber qualitativ bessere Früchte liefern. Allergiker, die mit den neuen Sorten ihre Probleme haben, kommen mit diesen Früchten oft besser zurecht. Ein weiteres Merkmal ist der Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide und künstlichen Dünger bei der Bewirtschaftung.
Streuobstwiesen gehören zu den landwirtschaftlichen Nutzwiesen. Der Streuobstbau ist eine traditionelle Form des Obstanbaus, der früher – besonders in Süddeutschland – weit verbreitet war. Heutzutage steht bei der Pflege und Erhaltung von Streuobstwiesen oft weniger der Ertrag, als eher der Naturschutzaspekt im Vordergrund.
Das Grünland unter den Bäumen kann auf verschiedene Arten genutzt werden: zum Beispiel als Weide (mit Schafen oder Rindern) oder als Wiese.

Hauptsächlich findet man auf ihnen Kirsch-, Apfel-, Birn-, Zwetschgen-, Pflaumen- und Walnussbäume.

Ein selbst gepresster Apfel- oder Birnenlsaft schmeckt doch ganz anders als die gekauften Säfte. Wie und wo Sie aus Streuobst Ihren eigenen Saft herstellen können, erfahren Sie in der bundesweiten MOsterei-Übersicht: https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/landnutzung/streuobst/service-und-adressen/05812.html. Hier finden sich auch Hinweise zum Ölpressen aus  Walnüssen und Haselnüssen.
Für kleinere Mengen und weichere Früchte geht es auch zuhause: Saftgewinnung per Presse oder Dampf:
Wege, den Saft aus seiner Fruchtverpackung zu befreien, gibt es eine ganze Reihe. Für kleine Obstmengen bietet sich zum Beispiel ein haushaltsüblicher Fleischwolf an, den man mit einem Spezialvorsatz einfach zur Fruchtpresse erweitert. Ebenfalls auf kaltem Weg lässt sich Saft aus dünnschaligen Beeren gewinnen, in dem man die Früchte durch ein Tuch presst. Bei größeren Mengen und härteren Früchten müssen dann schon eine Mühle und eine Presse bemüht werden. Die kosten einiges, weshalb der Weg zu einer der vor allem im Süden Deutschlands noch häufigen Lohnmostereien eher zu empfehlen ist.
Farbintensive und gelierstoffreiche Früchte wie etwa Schwarze Johannisbeeren gibt man am besten in einen Dampfentsafter, den es im Haushaltswarenladen zu kaufen gibt. Für Kern- und Steinobst mit Ausnahme von Sauerkirschen eignet sich diese Methode allerdings nicht, die Ausbeute ist zu gering.
Letzter Akt des Saftmachens: Der Saft soll Saft bleiben, also nicht nach kurzer Zeit anfangen, dank überall vorhandener Hefen und Essigsäurebakterien vor sich hinzugären. Hierzu wird der Saft auf rund 72 Grad erhitzt, so dass die Mikroorganismen nach rund 20 Minuten abgetötet sind. Bei höheren Temperaturen geht der Vorgang noch schneller. Der Saft muss jetzt nur noch heiß in Flaschen abgefüllt und mit Gummikappen oder Twist-Off-Deckeln verschlossen werden. Natürlich sind auch die Flaschen unmittelbar vor dem Abfüllen zu erhitzen.

Apfelkompott für 4 Portionen:
2 kg Äpfel (Fallobst, gerne säuerliche Sorten)
200 ml Wasser
1 Zitrone, der Saft
1/2 TL Zimt
Zucker
Die Äpfel teilen, Kernhaus herausschneiden und in kleine Stückchen schneiden.
Das Wasser in einen großen Topf füllen und die Äpfel, Zitronensaft und Zimt hinein geben. Erhitzen und zum Kochen bringen. Bei geringer Hitze ca. 15-20 Minuten köcheln, dabei oft umrühren, damit das Apfelkompott nicht anbrennt. Wenn Sie es stückiger möchten, evtl. etwas kürzer kochen. Für Apfelmus eher länger köcheln oder kurz durch pürieren.
Probieren, ob es süß genug ist, ansonsten etwas Zucker einrühren, bis es schmeckt.
Kochendheiß in ausgekochte, saubere Gläser füllen und diese sofort verschließen.
Das Apfelkompott hält einige Monate im Glas. Am besten kühl und dunkel lagern.
Es schmeckt jedoch auch frisch zubereitet sehr köstlich

Birnenkompott für 4 Personen:
500 g   Birnen,  
40
g  
Zucker,   1 Pck.   Vanillezucker, 
1
Stange  
Zimt ,
3
EL  
Zitronensaft
Bei sehr reifen Birnen kann man auf den Zucker verzichten.
Birnen vierteln, das Kerngehäuse und den Stiel entfernen und in Stücke schneiden. DenZucker, Vanillezucker und Zimtstange mit 250 ml Wasser in einem Topf aufkochen. Birnen hinzugeben, erneut aufkochen und ca. 10 Minuten köcheln lassen. Zitronensaft unterrühren. Das.Birnenkompott abkühlen lassen und servieren. Alternativ direkt nach dem Kochen in heiß ausgespülte Gläser füllen und fest verschließen. Wer mag, kann 1-2 Gewürznelken mitkochen. Diese vor dem Servieren aber wieder entfernen. 

Adressen zu Streuobstwiesen
https://mundraub.org/
https://www.streuobstwiesen-boerse.de/
http://www.oberstrifftsahne.com/2016/08/wie-im-marchenland-streuobstwiesen-in.html
https://www.br.de/nachrichten/bayern/neue-plattform-streuobstwiesen-im-internet-suchen-und-finden,SVPyx7r

Buchtipp: Georg Innerhofer & Wolfgang Lukas: Das große Buch der Obstverarbeitung. 256 Seiten. 29,90 Euro. – Österreichischer Agrarverlag 2004. ISBN 3-7040-1972-0. Umfassender Ratgeber für Weine, Säfte, Konfitüre und Trockenobst. Nur noch antiquarisch