Ingwer (Tipp im November 2021)

Diese Wunderwurzel sollte man einfach immer zuhause haben.
Sie wächst in Indien und China, wird jedoch meist  aus Südchina importiert. Sie ist ein wahrer Überlebenskünstler. Hitze, Wassermangel und auch Tierfraß können der Pflanze wenig anhaben, denn sie hat im Laufe der Evolution einen Trick entwickelt. Vertrocknet das oberirdisch wachsende Kraut, das an Schilf erinnert, so bekommt die Wurzel das Signal, neue Triebe zu bilden. So ist die geballte Energie mit einer Vielzahl an Inhaltsstoffen kein Wunder bei dieser Knolle.
Ihr unvergleichliches Aroma ( würzig-scharf)  gibt nicht nur Gerichten den asiatischen Hauch, die ätherischen Öle sind auch entzündungslindernd. Zudem enthält Ingwer auch Vitamin C, Magnesium, Eisen, Calzium  und Kalium und stärkt damit allgemein die Immunabwehr.
In der traditionellen asiatischen Medizin wird Ingwer vor allem bei Magen- und Darmbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen  sowie Erkältungssymptomen eingesetzt, und als tägliches Gewürz zur generellen Gesundheitsvorsorge. Durch seine stoffwechselanregende Wirkung ist Ingwer auch gut geeignet, um eine Detox-Kur zu unterstützen.

Rezepte für den Hausgebrauch:
– Ingwer sollte häufig beim Kochen als Gewürz verwendet werden,
– als Heißgetränk:
von der frischen Bio-Wurzel( Bio)  ein fingerdickes Stück in Scheiben oder Stücke schneiden. Je dünner Sie ihn schneiden, desto mehr Aroma erhält der Tee. Wenn Sie möchten, können Sie den Ingwer auch fein reiben. Übergießen Sie den Ingwer mit 1 l kochendem Wasser und lassen Sie den Tee 5 bis 10 Minuten ziehen. Je länger der Ingwer im Wasser zieht, desto schärfer wird der Tee. Alternativ können Sie den Ingwer auch in einem Topf mit Wasser ansetzen und erhitzen. Wer möchte, fügt vor dem Verzehr noch Honig oder Zitrone hinzu.  Ingwertee wirkt schleimlösend, entzündungshemmend und wärmend. Daher ist Ingwertee der optimale Begleiter sobald sich eine Erkältung ankündigt oder schon eingetreten ist. Ein bis zwei Liter des leckeren Getränks bewirken die optimale Wirkung.Im Jahr 200 zeigte eine Metastudie, dass ein Gramm pulverisierter Ingwer besser gegen Übelkeit wirkt als Metaclopramid, ein gängiges synthetisches Mittel gegen Übelkeit. Seine Wirkung wurde bei Übelkeit und Erbrechen infolge von Seekrankheit, Chemotherapie, Schwangerschaft und nach Operationen bestätigt. Die Wirkstoffe des Ingwers setzen direkt am Brechzentrum des Gehirns an, wo sie dessen Rezeptoren besetzen und den Brechreiz dadurch verringern.
Hildegard von Bingen empfahl ihn schon gegen Magen-Darm-Beschwerden und unter Seefahrern galt er als Mittel gegen Reisekrankheit und Übelkeit.
Achtung: Ingwer kann auch wehenfördernd wirken, daher ihn in der nur in geringen Mengen ( empfohlen werden max. 1,5 g/ Tag für max. 2 Wochen)
Ingwer wir auch bei vielen Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Er enthält ätherische Öle und Scharfstoffe ( Gingerole), die für sein breites Wirkungsspektrum verantwortlich sind. Er fördert die Sekretion der Verdauungssäfte ( Speichel, Magensafr, Galle), wirkt krampflösend und steigert die Tätigkeit des Darms ( Tonus und Peristaltik). Ein milder Ingwertee kann bei krampfartigen Beschwerden, Blähungen und Völlegefühl, Übelkeit und Brechreiz helfen.
Ingwer bringt den Stoffwechsel in Gang. Deshalb sollte Ingwertee am besten nicht abends getrunken werden, da er sonst wach machen kann. Auch Schwangere sollten keinen Ingwertee trinken, da er Wehen fördernd wirken kann.
Ingwerwasser:
Es wird im Grunde ganz gleich zubereitet wie Ingwertee. Nur wird das Ingwerwasser nicht heiß, sondern lauwarm oder kalt getrunken.
– Die
Scharfstoffe des Ingwers ( Gingerol undShogaol) bringen Durchblutung, Kreislauf und Verdauung in Schwung.
Es wird im Grunde ganz gleich zubereitet wie Ingwertee. Nur wird das Ingwerwasser nicht heiß, sondern lauwarm oder kalt getrunken. Durch die Sensibilisierung der Geschmacksrezeptoren in der Zunge  nehmen wir Aromen im Essen intensiver wahr.
Über die Aktivierung vonWärmerezeptoren erweitern sich die Gefäße und die Schweißbildung wird angeregt.
Für die äußerliche Anwendung:
– I
ngwer bei Hautinfektionen auspressen und die Stelle damit betupfen
– Ingwerwickel bei Erschöpfungszuständen, Muskel- und Gelenkschmerzen:
Der Klassiker unter den Ingweranwendungen ist der Ingwerwickel. Hierfür wird geraspelter Ingwer mit heißem, nicht kochendem Wasser übergossen und zu einem Brei kräftig verrührt. Nach zehn Minuten wird das Ganze nochmal mit heißem Wasser übergossen, abkühlen  lassen und die Masse in ein Baumwolltuch gegeben. Auswringen, auf die gewünschte Stelle legen – fertig.Die Wärme und die Wirkstoffe beginnen ihre Arbeit bei Muskel- und Gelenkschmerzen, sollen in der Nierengegend auch gegen Erschöpfungszustände helfen.