Öffne dir selbst ein Tor in deine Freiheit ( Tipp im Januar 2025)

Wer kennt das nicht? Eine gute Freundin, die einen in einer schweren Stunde im Stich lässt. Der Partner, der einem mit seiner Affäre wehtut. Ein Mitmensch, der eine Situation der Schwäche zu seinen Gunsten/ vielleicht sogar für seine Bereicherung ausnutzt. Oder auch du selbst, der wider dein Bauchgefühl gehandelt hast und nun vor einem Scherbenhaufen stehst.

Kannst Du aus dieser Situation heraustreten, vergessen, vergeben, verzeihen?

Es geht hierbei weniger um die Entlastung des “ Täters“, sondern überwiegend um die Person, der etwas angetan wurde, um das “ Opfer.“ Darum, dass sich dieses aus seiner Rolle befreit und die damit verbundenen, negativen Gefühle abstreift – durch Akzeptanz und Loslassen des Geschehenen. Das heisst nicht, dass ich erlittenes oder gefühltes Unrecht dann gutgeheiße, sondern, dass ICH das Tor zur Heilung öffne. Und das ist auch möglich, wenn die Situation schon lange zurückliegt und der “ Täter“, der einen nicht geschützt, sondern verletzt, verlassen, verraten hat, längst verstorben ist.
Oft ist man in einem ewigen Groll gefangen, kämpft mit ständigen Gedankenkreisen und übersieht, dass das Energie bindet. Diese ist blockiert, verhindert durch oft permanente Rachegefühle Erholung und einen Weg in eine unbelastetere Zukunft, in der ich das Leben wieder selbst in die Hand nehme.

Vergeben, verzeihen sind hierbei die anerkannten Mittel der Wahl, die auch ich ausprobiert habe. Doch irgendwie hat mir immer etwas gefehlt.
Bis ich in meiner Arbeit auf mich selbst geworfen wurde und plötzlich erkannte, dass ich mit der anderen Person einen Vertrag hatte und dass wir abgemacht hatten, uns zum Beispiel bis aufs Messer zu reizen. Jeder hatte seinen Part bestmöglich erfüllt.
Das öffnete mir ein Tor zu Dankbarkeit. Ich konnte der Person wirklich danke sagen und in diesem Zusammenhang auch “ Ich gebe dich frei und wünsche dir auf deinem weiteren Weg alles Gute“. Das war ein immenses Gefühl von Befreiung und persönlicher Freiheit. Ich musste mich nicht mehr selbst dauernd kleinmachen, um vielleicht doch noch mal irgendwann ein einziges gutes Wort zu hören noch mich ständig an meiner immanenten Wut aufreiben. Und der andere hatte nun seine Freiheit des Handelns – unabhängig von mir.

as klingt nun, als hättest du das sofortige Allheilmittel gefunden. Dem ist jedoch nicht so. Denn oft beschwert einen diese Situation schon längere Zeit und hatte dadurch Gelegenheit, dein ganzes Wesen zu durchtränken, quasi Besitz von dir zu nehmen. Lass dir Zeit. Vertraue darauf, dass die Bewusstwerdung alleine schon etwas mit dir macht; das Unterbewusste muss nun nicht mehr ständig agieren, um endlich bemerkt zu werden. Unterstützend ist auch eine intensive Auseinandersetzung mit dir selbst.
Erst einmal durch die Erkenntnis, was du durchgestanden und überlebt hast, welch starke Persönlichkeit du bist. Das bringt eine tiefe Wertschätzung dir selbst gegenüber. Es geschieht nicht über Nacht, sondern ist ein langsamer, kontinuierlicher Weg der Selbsterkenntnis und Selbstermächtigung. Weg von der Hand des anderen zu meiner eigenen Hand in Anbindung an meinem göttlichen Kern. Wir sind wirklich so viel mehr als wir uns nur zuzugestehen wagen.

Als Nächstes bewegte mich intensiv die Frage, warum ich das erlebt habe und was ich daraus lernen sollte. Meine Antwort ist: Mir und meiner Wahrnehmung endlich selbst zu vertrauen, mein Leben in meine Hand zu nehmen, meine Geschenke, die ich in dieses Leben mitgebracht habe, zu leben und sie beim Hineinweben in ein neues Zeitalter achtsam und zugleich kraftvoll einzubringen. Und das Licht und die Liebe, aus der wir gestrickt sind, immer mehr zu kultivieren und in die Welt zu tragen.

Mögen Dir diese Zeilen eine Anregung zum Umgang mit Verletzungen geben und auch, was ihr Geschenk an Dich war.
Das mag Dich jetzt erzürnen, aber lass es mal in Dir wirken, genauso wie die zunehmende Erkenntnis, welch beschwerlichen Weg zu Dir selbst Du auf Dich genommen hast, was Du gerlernt hat und welche Geschenke Du zu geben hast!