Die heilende Kraft der Mantren ( Tipp im März 2019)

Mantren

Sind in erster Linie ein Schwingungscodes, die kraftvolle Samenworte enthalten und mit tiefem Wissen angereichert sind.
Es geht beim Meditieren auf ein Mantra nicht um die Bedeutung der einzelne  Worte, sondern um die Wahrnehmung der Schwingung. Schwingungen sind Informationen. Der Verstand wird es nicht verstehen. Wenn er beim Rezitieren zu sehr über die Bedeutung nachdenkt, blockiert er einen Teil der Schwingungen, die uns mit der göttlichen kosmischen Energie verbinden. Das Aufladen eines Mantras baut sozusagen einen Energiekanal auf, durch den diese Energien in unsere Seele fließen können. Sie reinigen unser Energiesystem, damit wir überhaupt eine klare Verbindung zum Göttlichen aufbauen können. Wenn die Mantren aufgeladen sind, braucht man sie nicht mehr zu rezitieren, sondern allein der Gedanke reicht.

Das Wort kommt aus dem Sanskrit und vereint die beiden Wortwurzeln man ( Geist) und tra ( Vehikel, Instrument). Es ist also nichts anderes als ein Instrument des Geistes, das uns aus einem Zustand der Aktivität in Stille und Ruhe versetzen kann. Die meisten Mantren bestehen aus Tönen, Silben oder Worten, und fast alle basieren auf den 50 Buchstaben des Sanskrit- Alphabets. Jedes Mantra hat eine Shakti, eine schöpferische göttliche Energie, und ein Kilaka, einen Pfeiler, der das reine Bewusstsein im Mantra,  verschließt. Durch ständige Wiederholung öffnet sich das Mantra und enthüllt das verborgene, reine Bewusstsein.
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Auch wenn die Mantren nicht korrekt rezitiert werden, wirken sie über ihren Klang auf die Energiezentren unseres Körpers, die Chakren. Ihre Vibrationen sind unglaublich kraftvoll. Es ist entscheidend, sich mit der subtilen Essenz der Vibration zu verbinden.
Je nach der Zusammensetzung der Silben bringen Mantren zur Ruhe, energetisieren und beflügeln, geben Kraft, stellen Gleichklang und Harmonie her. Allgemein befreien sie von negativen Gedanken, erweitern das Bewusstsein und aktivieren die Chakren.

In den Upanischaden steht über die Bedeutung der Vibrationen und Klänge des Mantras:

Nada Brahma – die Welt ist Klang.
Die Essenz der Erde ist das Wasser.
Die Essenz des Wassers ist die Pflanze.
Die Essenz der Pflanze ist der Mensch.
Die Essenz des Menschen ist die Sprache.
Die Essenz der Sprache ist der Gedanke.
Die Essenz des Gedankens ist ist der Klang.
Die Essenz des Klanges ist der Urklang.

Auf diesen Urklang führen uns Mantren wieder zurück.. Sie helfen uns, unsere Gedanken zu ordnen, die wie eine Schar losgelassener Affen  in allen Ecken unseres Bewusstseins herumspringen.

Untersuchungen mithilfe der Magnetresonanztomografie (MRT) zeigen, dass durch die Konzentration auf ein Mantra bestimmte Zonen in der vorderen und seitlichen Gehirnregion aktiviert werden. Diese Zonen sind an der selektiven Aufmerksamkeit beteiligt, der Fähigkeit, ein einzelnes, zentral fokussiertes Augenmerk trotz ablenkender Stimuli zu erhalten. Ein Mantra hilft uns also, unsere Aufmerksamkeit von beunruhigenden Gedanken abzulenken und uns mit dem Besten in uns zu verbinden. Es ist ein kraftvolles Werkzeug, das die Arbeitsweise des Gehirns und unseres Geistes positiv verändert.

Zunächst werden wir die oft Mantren laut wiederholen, bis wir immer leiser werden, um sie schließlich ganz still im Geiste zu wiederholen.
Spüre, wie seine Klänge dich ausgleichen. Das kann zuhause im Meditationseck geschehen, beim Spazierengehen, beim Warten, bei der Hausarbeit….. Es hilft uns dabei, achtsam und entspannt durch den Tag zu kommen und arbeitet auch nachts in uns weiter.
Jedes Mal, wenn wir frustriert, gereizt oder ängstlich sind, kann uns ein Mantra zurück in die Mitte bringen. Wenn wir es oft und lange genug wiederholen, verankert es sich schließlich in unserem Bewusstsein, schlägt dort Wurzeln und verschafft uns Zugang  zu den tiefsten Ressourcen unseres Selbstes, denn in ihrer Einfachheit und Klarheit wirken sie tief ins Unbewusste. Wir brauchen kein Vorwissen, um ihre heilende Wirkung zu erfahren, nur die Bereitschaft uns auf sie einzulassen.

Das älteste Mantra ist OM, der Gesang des Universums. Es enthält alle Vibrationen, die jemals existiert haben und jemals existieren werden. Wie das weiße Licht, das alle Farben des Spektrums in sich vereint, macht dies das OM mit allen Klängen des Vibrations-spektrums. Das gilt auch für die, die wir mit unseren Ohren nicht wahrnehmen können.
Es wurde zum ersten Mal in den zwölf heiligen Versen der Upanischaden, einer jener vedischen Schriften, die die drei Zustände des Bewusstseins erklären: Wachen, Schlafen, Träumen. In seiner Ursprünglichen Schreibweise AUM repräsentieren seine drei Laute die Stadien unserer Existent: Geburt,  Leben, Tod. Die drei zusammen erzeugen eine vierte Vibration, so wie sich der Akkord in der Musik aus unterschiedlichen Tönen zusammensetzt. Diese ist Turiya, der Zustand der Erleuchtung oder des Einsseins.

Wir sollten  einige Mantren ausprobieren. Manche werden uns nur einige Zeit begleiten, andere eignen sich als ständige Begleiter. Wenn sich ein Mantra besonders herauskristallisiert, ist es empfehlenswert, dabei zu bleiben, damit es seine volle Kraft entfalten kann. So ein Mantra braucht Zeit, bis es zu einem wahren Zauberwort für unseren Geist wird.
Durch die ständige Wiederholung eines Klanges oder einer Vibration werden wir eins mit unserem Geist.  Wir durchbrechen den Strom unserer Gedanken und tauchen – zumindest für den Moment – in den Bereich zwischen den Gedanken ein. Jenen Bereich, in dem es keine Aktivität gibt, in die Sphäre jenseits aller Bedeutungen und Definitionen, jenseits unseres Verstehens. Mantren öffnen uns das Tor zu einem tiefen Frieden und führen uns zum Einssein mit dem Leben.

Sobald wir damit verbunden sind, verlangsamen sich Herzschlag und Atmung, die  Vergangenheit driftet weg und die Zukunfts-Grübeleien hören auf.  In diesem höheren Bewusstseinszustand ist tiefe Ruhe.