Egal, ob Gifte, Verletzungen, Erkrankungen oder das Älterwerden hinter Gedächtnisproblemen stecken- oft gelingt es dem Gehirn, die Schäden im Laufe der Zeit zu kompensieren.
Zwischen dem 30. Und 80. Lebensjahr sterben natürlicherweise rund zehn Prozent aller Gehirnzellen ab, doch durch verstärkte mentale Aktivität wie dem Erlernen einer Sprache oder eines Musikinstrumentes, gezieltem Gedächtnistraining ( wie z. B. memory) oder dem Lesen anspruchsvoller Texte lässt sich die Leistungsfähigkeit erhalten.
Menschen, die viel lernen, haben aufgrund zusätzlicher Synapsen eine höhere Hirnkapazität. Im Hippocampus, der filtert, welche Informationen vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis übergehen, können sogar altersunabhängig neue Nervenzellen gebildet werden“, sagt Prof. Martin Korte, Neurobiologe und Direktor des Zoologischen Instituts an der TU Braunschweig. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr, stimmt also nicht. Es ist sogar so , dass „ Das Gedächtnis älterer Menschen zwar langsamer arbeitet, aber weniger Fehler macht, da es beim Neueinprägen auf einen großen Wissens- und Erfahrungsschatz zurückgreifen kann“, wie Dr. Andrea Friese, Gedächtnistrainerin und Ausbildungsreferentin im Bundesverband Gedächtnistraining e.V. betont.
Beeindruckende Ergebnisse zeigte die Studie „ Aging with Grace“ , in der der US-Epidemiologe Prof. David Snowdon über 15 Jahre hinweg 678 hochbetagte Nonnen bis zu ihrem Tod und obduzierte zusätzlich ihre Gehirne. Dadurch ist wissenschaftlich belegt: Ein geistig aktives Leben, kombiniert mit einem gesunden Lebensstil, kann Demenzsymptome ausgleichen und die Erkrankung sogar unbemerkt verlaufen lassen. Es gibt also viele gute Gründe, lebenslang fürs Gehirn aktiv zu werden. Folgende Strategien steigern die Chancen auf mentale Fitness bis ins hohe Alter:
Regelmässige Bewegung:
Spazierengehen hilft beim Nachdenken, denn die physische Aktivität führt zu einer Mehrdurchblutung des Gehirns, was die Energie- und Sauerstoffversorgung erhöht und sie mobilisiert die Bewegungszentrale und fährt den präfrontalen Kortex herunter, was den Kopf freie macht. Wissenschaftler der Universität Ulm konnten nachweisen, dass bestimmte geistige Fähigkeiten direkt von regelmäßigem Sport profitieren. Für die Studie „Macht Laufen schlau?“ absolvierten die Versuchspersonen vier Monate lang dreimal pro Woche ein Ausdauertraining. Im Vergleich zur „ unsportlichen“ Kontrollgruppe zeigte sich bei ihnen eine deutliche Verbesserung der räumlichen Vorstellungskraft und Konzentrationsfähigkeit. Prof. Korte dazu: „ Sport setzt Neurotrophine frei – das sind Proteine, die unser Gehirn benötigt, um Neuronen bilden und Synapsen knüpfen zu können.“ Besonders empfehlenswert hierfür sind aerobe Aktivitäten wie zügiges Spazierengehen, Nordic Walking, Joggen oder Schwimmen, bei denen der Organismus optimal mit Sauerstoff versorgt wird.
Aufgaben der Reihe nach erledigen:
Das vielgepriesene Multitasking lässt uns nicht in kurzer Zeit viel schaffen. Der Neurobiologe au Braunschweig erläutert: „Wenn wir Aufgaben der Reihe nach erledigen, sind wir doppelt so produktiv. Mehrere Tätigkeiten parallel überlasten den Speicher unseres >arbeitsgedächtnisses, verstzen das Gehirn in einen permanenten Alarmmodus und senken dauerhaft die Konzentrationsfähigkeit.“ Sollte es mit der Konzentration partout mal nicht hinhauen, empfiehlt er: „ Atmen Sie tief durch und überlegen Sie, wie Sie das Problem anders angehen können.“
Richtiges Essen und Trinken:
Das Gehirn macht zwar nur zwei Prozent unseres Gewichtes aus, verbraucht aber 20 Przent der Gesamtenergie. Diese muss es mangels Speicher rund um die Uhr in Form von Glukose aus dem Fett ziehen. Komplexe Kohlehydrate wie Kartoffeln oder Vollkorn versorgen das Gehirn langfristiger mit Energie als einfache Kohlehydrate ( z. B. Weißbrot). Hier sinkt der Blutzuckerspiegel schnell wieder ab. Buntes Gemüse, hochwertge Pflanzenöle, proteinhaltige Hülsefrüchte und Nüsse liefern wichtige Vitamine, Nähr- und Mineralstoffe. Hervorzuheben sind besonders Blaubeeren für die Antioxidantien, Bananen ( Magnesium), Nüsse ( Lezithin, B-Vitamine, Zink), grünes Blattgemüse ( Folsäure) und Weizenkeime ( Spermidin) .
Auch Flüssigkeit ist wichtig. Gedächtnisprofi Dr. Andrea Friese: „ Um das Reizzentrum des Gehirns aufrechtzuerhalten, sind täglich mindestens 200 Milliliter Wasser je 10 Kg Körpergewicht nötig.“
Brahmi-die Gedächtnispflanze
Brahmi, Bacopa mooniera, Fettblatt oder indisches Nabelkraut wächst in den Feuchtgebieten Asiens und war die erste Heilpflanze, die in Indien in den 1960er Jahren vom Central Drug Research of India offiziell erforscht wurde. Rituell wurde diese Pflanze verwendet, um Neugeborenen das Tor zur Intelligenz zu öffnen. Das zeigt die hohe Verehrung, die ihr zuteil wurde und immer noch wird. Sie soll das Bewusstsein heben, den Intellekt stärken und ermöglicht es, indischen Gelehrten, schwierige und lange Sanskrittexte auswendig zu lernen und auf das Rezitieren der heiligen Texte vorzubereiten.
Dank ihrer Bacoside steigert sie die Durchblutung und den Proteinstoffwechsel des Gehirns. Sie reduziert Trägheit ( „ Kapha“-Energie in der Ayurveda-Medizin), Müdigkeit und Schwäche und beruhigt die Nerven ( „Vata“), löst Ängste und Verkrampfungen – alles Voraussetzungen für gute geistige Leistungen. Die in Brahmi enthaltenen Antioxidantien verhindern Schäden durch Oxidation und regen zusätzlich noch die Bildung körpereigener Antioxidantien durch die Förderung antioxidativer Schutzsysteme wie Superoxidismutase und Gluthation an. Brahmi erhöht die Konzentration speziell in den wichtigen Gehirnteilen, die für Denkprozesse, Informationsverarbeitung, Gedächtnis und kognitive Fähigkeiten verantwortlich sind. Sie ist somit eine Pflanze gegen das Altern und den Verlust der Lebensqualität älterer Menschen.
Und animiert die Nervenenden, zu wachsen und sich zu verzweigen, wodurch im Gehirn – im limbischen System sowie im Hippocampus- mehr Synapsen entstehen. Das ermöglicht eine schnellere Signalübertragung – die Nervenzellen kommunizieren effektiver. Weiter schützt es das Nervensystem vor Nervengiften wie zum Beispiel Aluminium oder Morphium, gleicht überreizte Nerven au s- etwa bei einem Nervenzusammenbruch und hysterischen Anfällen. Seine Serotonin anregende Wirkung stärkt das vegetative Nervensystem.
Darüber hinaus lindert es auch Depressionen und fördert dabei auch noch die Wahrnehmung.
Es reguliert und reduziert die Stresshormonausschüttung, so das Burn-out aufgehalten, Schlaf verbessert durch Stress verursachte Verstopfung und Muskelspannungen reduziert werden.