Frühjahrsputz ( Tipp im März 2016)

Die Wintersaison hat dieses Jahr mit ihren stark schwankenden Temperaturen und dem wechselhaften Wetter starke Herausforderungen an unseren Körper gestellt. Dieser ist nun  – wie jeder gute Haushalt – dankbar für eine „Reinigung“.

Dazu braucht es gar nicht so viel, die Natur bietet uns dafür reiche Angebote, dieses Jahr schon einen Monat früher als üblich.

Der Bärlauch ( auch wilder Knofel genannt) gehört zu den ersten Frühlingsboten. Die grünen, lanzenartigen, den Maiglöckchen, den im Frühjahr austreibenden Blättern der Herbstzeitlosen oder den meist ungefleckten Blättern jüngerer Pflanzen des Gefleckten Aronstabes (drei äußerst giftigen Pflanzen) ähnlichen Blätter  ( bitte deshalb immer den Dufttest, der kann nicht täuschen!!) wachsen nur auf humusreichen, feuchten Wiesen, schattigen und feuchten Auen, unter Gebüschen und in Laub- und Gebirgswäldern.
Er gilt als wunderbares Blutreinigungsmittel. Die  zahlreichen, in ihm enthaltenen, überwiegend schwefelartigen ätherischen Öle wirken sich positiv auf Verdauung, Atemwege, Leber, Galle, Darm und Magen aus.. Des Weiteren ergibt sich eine effektive Heilwirkung bei Arteriosklerose, Bluthochdruck und Darmerkrankungen. Zudem wirkt er Stoffwechsel anregend und wirkt sich positiv auf den Cholesterinspiegel aus und hilft zudem bei Wurmbefall.
Anwendung:
kleingeschnitten aufs Butterbrot, fein gehackt als Würze in die Suppe( ungekocht!), auf Kartoffeln, in Knöde, in Saucenl. Die Blätter können auch als Spinat  oder Salat zubereitet werden. Bei der Spinatzubereitung ist die Brennessel  unterstützend.

Die Brennessel   ist sehr ausdauernd, kommt auf der ganzen Welt in gemäßigten Zonen vor und gehört zu den ältesten bekannten Heilpflanzen.. Sie verbreitet sich sehr schnell und wächst an Wegrändern, auf Schuttplätzen, an Zäunen und in Gärten.
In der Volksmedizin wird sie  zur Entgiftung, Entschlackung, Blutreinigung und Blutbildung im Rahmen von Frühjahrskuren und Diäten sowie bei Müdigkeit und Erschöpfungszuständen empfohlen.
Die Tees eignen sich hervorragend zur Durchspülung der Harnwege zur  Vorbeugung von oder bei aufkommender Blasenentzündung und Harnwegsinfekten und bei Nierengrießbildung.
Durchh die Ausschwmmung von Gig´ftstoffen  wird auch die Haut gereinigt und der hohe Anteil an Kieselsäure sorgt zugleich für ein verbessertes Hautbild.
Wissenschaftlich erwiesen ist, dass die Brennnessel Arthrose, Arthritis, Prostatabeschwerden und Blasenprobleme lindern sowie entzündliche Darmerkrankungen positiv beeinflussen kann. Die heilende Wirkung bei Rheuma geht u. A. auf den hohen Gehalt von Caffeoyläpfelsäure und ungesättigten Fettsäuren, die antientzündlich wirken,  zurück. Die Samen der Brennnessel lassen sich als Vitalitätstonikum und gegen Haarausfall einsetzen. Eine Bekannte erzählte mir, dass sie damit ihre Allergien verloren hätte.
Anwendung:  Als Brennnesseltee ( 1 gehäufter TL auf 1/4 l Wasser, aufbrühen, kurz ziehen lassen), im Salat, in der Suppe und wie Spinat essen. Gut gewürzt und  zusammen mit anderen Kräutern schmeckt das alles wunderbar und gibt frische Kräfte.
Bei eingeschränkter Herz- und Nierentätigkeit dürfen Brennesselsaft- und tee nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt eingenommen werden.

Das Gänseblümchen wächst bevorzugt auf nicht zu hohen Wiesen, an Wegesrändern oder auf dem heimischen Rasen.  Wohl jeder kennt die zarte Blüte mit dem gelben Tupfen in ihrer Mitte, so wie den meist weißen, aber auch teilweise rosafarbenen Blütenblättern.  Reißt man die Blüte ab, oder wird sie gefressen, zum Beispiel von einer Gans, so wächst sie einfach neu nach, immer und immer wieder. Wenn man die zarte Pflanze umtritt, so richtet sie sich innerhalb kurzer Zeit einfach wieder auf und leuchtet der Sonne entgegen. Es ist also kein Wunder, dass in einer Pflanze, die so viel Kraft in sich trägt, auch viel an Heilkraft steckt.
Inzwischen hat sich auch die Wissenschaft mit dem Gänseblümchen beschäftigt und herausgefunden, dass Saponine in ihr enthalten sind, die zum Beispiel gegen die Frühjahrsmüdigkeit helfen können, oder auch bei einem festsitzenden und schleimigen  Husten helfen können. Neben den bereits erwähnten Saponinen findet man im Gänseblümchen noch Wirkstoffe wie zum Beispiel das Vitamin C, viele verschiedene Mineralien, Gerbstoffe, Flavoide und Bitterstoffe.. Schon lange kennt man es auch  aufgrund seiner wundheilenden und entzündungshemmenden Eigenschaften, zudem festigt es das Bindegewebe. Auch heute noch wird das Gänseblümchen als die kleine Schwester der  Arnika bezeichnet.
Anwendung:
Gänseblümchen kann man wahlweise als Tee, als Tinktur oder als Frischpflanze anwenden.
Die häufigste Art der Anwendung ist  der Tee.. Hierfür übergiesst man ein bis zwei Teelöffel Gänseblümchen mit einer Tasse kochendem Wasser und lässt ihn zehn Minuten ziehen.Anschliessend abseihen und in kleinen Schlucken trinken.Von diesem Tee trinkt man ein bis drei Tassen täglich.
Wie bei allen Heilkräutern sollte man nach sechs Wochen Daueranwendung eine Pause einlegen und vorübergehend einen anderen Tee mit ähnlicher Wirkung trinken.
Tinktur:   Zur Herstellung  übergiesst man Gänseblümchen in einem Schraubdeckel-Glas mit Doppelkorn oder Weingeist, bis alle Pflanzenteile bedeckt sind, und lässt die Mischung verschlossen für 2 bis 6 Wochen ziehen. Dann abseihen und in eine dunkle Flasche abfüllen. Von dieser Tinktur nimmt man ein bis drei mal täglich 10-50 Tropfen ein. Man kann sie auch äusserlich für Einreibungen gegen Quetschungen und Verrenkungen anwenden.Wenn einem die Tinktur zu konzentriert ist, kann man sie mit Wasser verdünnen.
In der Küche kann man junge Gänseblümchen-Blätter als Salatbeigabe oder frisches Grün in Kräuterquarks verwenden.

Der Löwenzahn ist ein  hartnäckiges und unverwüstliches Kraut, das  auch aus der kleinsten Ritze im Asphalt wächst und dort selbst der grössten Sommerhitze trotzt.
Diese Unempfindlichkeit, Zähigkeit und Lebenskraft überträgt der Löwenzahn auf all jene, die ihn anzuwenden wissen. Wie viele Frühjahrsblüherhat er  eine ausgeprägte blutreinigende Kraft und eignet sich daher vorzüglich zu einer Frühjahrskur. Er regt sämtliche Verdauungsorgane und Niere und Blase an, pflegt Leber und Galle und dadurch werden alte Schlacken ausgeschieden.
Aus den gleichen Gründen kann er auch bei Rheumatismus helfen und  Nierensteineauf lösen. Wiir können Blätter, Blüten und Wurzeln verwenden. Am wirksamsten ist ein Löwenzahntee oder eine Tinktur, wenn sie aus allen drei Pflanzenteilen besteht.
Anwendung: Löwenzahn kann in Form von Salat, Tee, Pflanzensaft (der weisse Milchsaft aus den Stängeln), Frischpflanzenpresssaft, Kaltwasserauszug, Wein oder Löwenzahnwurzelextrakt genutzt werden.

Und nun zum Schluß noch ein ganz wirksames und so preiswertes Mittel: Bei Wind und Wetter hinaus ins Freie und eine halbe Stunde flott marschieren. Nicht nur, dass die Sauerstoffversorgung durch einen  zügigen Spaziergang verbessert wird, das Hirn dadurch besser funktioniert und geistiges Arbeiten danach wieder leichter fällt. Auch die Muskulatur, die Sehnen erfahren  Mobilisierung, und unser ganzes Körper-/ Geist-System erfährt durch die Sinneseindrüke, das Riechen, Schmecken, Fühlen, Sehen Entspannung.