Ein Lob der Einfachheit ( Tipp im Februar 2018 )

Wir leben heute in einer Überflußgesellschaft. Die Regale sind weitgehend das ganze Jahr über gut gefüllt. 12 Monate lang Südfrüchte, zu jeder Saison eine neue Kollektion, alle paar Jahre ein neues Handy,.. ..Brauchen wir das alles wirklich? Müssen wir z.B. wirklich jederzeit erreichbar sein – wie es uns die moderne Kommunikationswelt so gerne vermitteln möchte. Ganz selbstverständlich jetten wir in exotische Länder, nehmen dafür stundenlange Flugreisen, die Strahlenbelastungen auf Flughäfen, Zeit- und Klimaverschiebungen auf uns Entspricht das wirklich dem Ruf unserer Seele? Und kennen wir eigentlich unsere Heimat, die vielen kleinen Schmuckstücke ganz in unserer Nähe?
Ist weniger nicht oft mehr? Und vor allem: Lenkt  die Überfülle  unser Augenmerk nicht zu stark nach aussen, während unser Innenleben in dieser über alle Maßen reizvollen Welt verkümmert?

Die freiwillige Einfachheit ist in vielen wohlhabenden Gesellschaften ein gut untersuchter Trend. Damit ist z. B. ein Lebensstil gemeint, bei dem man versucht, weniger zu arbeiten, um mehr Zeit für ein soziales Leben zu haben.  Die Anhänger dieses Lebensstiles organisieren sich vor allem im Netz, geben weniger Geld für materielle Güter aus, besitzen weniger, versuchen, Obst und Gemüse selbst anzubauen und fahren nach Möglichkeit mit öffentlichen Verkehrsmittel oder mit dem Rad.

Interessanterweise verfolgen diese Menschen jedoch nicht nur ethische und ökologische Ziele, viele wollen schlichtweg ein glücklicheres Leben leben, mehr Zeit für sich und ihre Familie haben und ihr viel zu volles Leben ( einschließlich der Wohnungen) “ entrümpeln“.

– Wie wäre es zum Beispiel, spontan seinen Büchervorrat auzusortieren, also auch Platz zu schaffen, sie zu den immer mehr entstehenden Orten des Büchertausches zu bringen und vielleicht spontan mit einem Schmöker, einem Buch, dass ganz neue Gebiete offeriert, einem Gedichtband,…….heimzukehren?
– Oder manche Wege -gerade jetzt in der erwachenden Jahreszeit- zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen. Die Vögel zwitschern, dass es eine wahre Freude ist, überall erblühen die ersten Frühjahrsboten und auch die Nase kann viel erschnuppern.
– Welche Kleidung hängt schon lange Zeit ungetragen, unbeachtet und auch nicht mehr von Interesse im Schrank. Könnte es nicht einen erfreuten Abnehmer geben und gleichzeitig Platz geschaffen werden?
– Wann habt Ihr Euch das letzte Mal mit Freunden zu Kaffee und selbstgemachtem Kuchen zuhause getroffen oder zum Picknick, zu dem jeder etwas beigetragen hat?

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