Gesundes Schütteln ( Tipp im Februar 2023)

Tiere schütteln sich häufig  nach stressigen Situationen, um die Anspannung abzubauen. Das geschieht zum Beispiel, wenn eine Gazelle erfolglos vom Löwen gejagt wurde.
Auch kleine Kinder zittern noch, wenn sie Druck empfinden, Angst haben oder Ekel spüren. Aber wir Erwachsenen lassen das nicht zu. Denn das Zittern wird oft als Zeichen für Schwäche empfunden oder als Hinweis auf eine Krankheit gedeutet. Deshalb unterdrücken es viele Menschen ganz bewusst.
Dabei ist Zittern nichts Schlimmes. Es ist ein Zeichen für Entspannung. Wenn es ausbleibt, bekommt der Körper nicht mehr das Signal, dass die angespannte Situation vorbei ist. Das heißt, die Entspannung kann nicht einsetzen. Dabei handelt es sich beim Zittern um eine angeborene Fähigkeit, von der wir alle profitieren könnten.

Zittern ist eine heilsame und sehr alte Methode, um den ganzen Körper ins Vibrieren zu bringen und zu helfen, innere Verspannungen und Blockaden abzubauen. Besonders für traumatisierte Menschen, denen das Reden oft sehr schwerfällt, kann diese Art der Körperpsychotherapie sehr hilfreich sein. Der Traumatherapeut David Berceli hat verschiedene Übungen entwickelt, mit denen sich ein Zittern bewusst auslösen lässt: Sie werden TRE abgekürzt, nach den englischen Wörtern „Tension & Trauma Releasing Exercises“. ( Übersetzt heißt das in etwa: Übungen, die Spannung und Traumata abbauen)
Leider wird das beim Menschen relativ wenig praktiziert. Wir schütteln uns zwar manchmal nach dem Baden, vor Lachen, beim Tanzen oder wenn wir einen Krampf haben. Für die meisten ist es jedoch keine alltägliche  Bewegung.

Das sollten Sie ändern! Denn Schütteln

  • lockert die Muskulatur,
  • fördert die Durchblutung
  • führt zu Stressabbau, Schmerzen und Entspannung
  • zu Entspannung deiner Gelenke
  • zu Flexbilität und Mobilisation der Querstrukturen im Körper wie das Zwerchfell, Beckenboden, Fußgewölbe, etc.
  • zur Anregung und Mobilisation der Körperflüssigkeiten
  • zur Anregung des Stoffwechsels und Erhöhung der Verfügbarkeit der Energien
  • zur Vitalisierung, wenn sie müde, träge oder erschöpft zusind
  • zur Energetisierung der Organe und
  • zu Beweglichkeit und Flexibiltät in Körper und Geist werden erhöht

Durchführung: Stellen Sie sich aufrecht hin. Die Füße stehen ca. hüftbreit auseinander. Die Kniegelenke sind locker und leicht gebeugt. Gehen Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit zu den Fußsohlen und spüren Sie die Verbindung zur Erde. Verlagern Sie Ihr Gewicht mal auf den einen, dann auf den anderen Fuß. Kommen Sie ganz an diesem Platz an. Schließen Sie die Augen, und atmen Sie leicht und natürlich durch die Nase ein und aus. Entspannen Sie die Schultern und lassen Sie die Arme und Hände seitlich locker und entspannt hängen. Bleiben Sie für etwa eine Minute in dieser Position.

Beginnen Sie dann, ihren gesamten Körper von den Beinen her zu schütteln, sanft, ohne Zwang. Die Schüttelbewegung soll ganz intuitiv sein. Versuchen Sie, den ganzen Körper nach und nach einzubeziehen. Schütteln Sie jeden Körperteil, jeden Muskel, jedes Organ und jede Zelle. Lassen Sie alle Anspannung los. Schütteln Sie ihren Körper mindestens 5 bis 10 Minuten lang ohne die Bewegung zu kontrollieren oder darüber nachzudenken. Sofern es sich gut anfühlt, verstärken Arme die Bewegung  Werden Sie dann allmählich langsamer und lassen Sie das Schütteln wieder ausklingen.
Verweilen Sie für ein paar Minuten in kompletter Ruhe und Stille, und spüren Sie in ihrem Körper nach.

Auch nach nach langem Sitzen oder Stehen, sowie nach anstrengenden Tätigkeiten.ist das sehr hilfreich und wirkungsvoll wie eine Selbstmassage. Zudem   bringt sie Körper, Geist und Seele in Balance.

Man kann auch ganz bewusst das Schütteln zum Bearbeiten und Verändern von Triggern verwenden. Definieren Sie diese vor der Übung.
Nun stellen Sie sich hin, die Füße schulterbreit auseinander, und wählen Ihren Platz so, dass sie sich frei bwegen , boxen und treten können.
Reiben Sie Ihre Hände warm und beginnen Sie, den linken Unterarm von allen Seiten abzureiben,dann den linken Oberarm. Atmen Sie durch den Mund und reiben Sie Ihr Gesicht, den Hals, Brust, Bauchraum, die linke Seite soweit möglich, Hüfte, Oberschenkel, Knie, Unterschenkel, den Knöchel, Fußrücken und Fußsohle. Jetzt kommt die rechte Seite dran, wieder mit dem Unterarm beginnend.Sie atmen die ganze Zeit durch den Mund und lassen Geräuscche, Grimassen, die sich zeigen wollen zu.
Nach Beendiung der rechten Seite trommeln Sie mit den Fäusten aufs Brustbein, das auch für Emotionen steht. Und beginnen dan, den Kopf kraftvoll und doch achtsam abzureiben, die Schultern, Arme bis in die Fingerspitzen, den Brustraum, weiter zum Bauchraum, soweit es möglich ist, auf der Körperrückseite, den Po, die Oberschenkel, Knie, Unterschenle bis zu den Füßen.
Wenn Sie bei den Füßen angekommen sind, richten Sie sich auf, atmen tief durch den Mundund beginnen, in den Handgelenken zu schütteln. Denn in den Gelenken halten wir fest und lassen uns unser Leben klein machen. Schütteln Sie die Hände etwas  mehr, damit die Kontrolle, das Festhalten rausrutscht. Atmen Sie intensiv aus, um das Nervensystem zu entspannen. Schütteln Sie auch die Ellbogen ( wefer geknickt noch angespannt), den Po, die Knie, den Kopf ganz sanft. Beginnen Sie mehr und mehr zu spüren. Tönen kann hier unterstützend sein.
Heben Sie die Arme über den Kopf und schütteln sie ebenso, wie sie die Beine in die Erde schütteln. Öffnen Sie Ihre Vorderseite, lehnen Sie sich ins Leben und werden groß und sichtbar. Die Füße können anfangen, sich zu bewegen, in den Raum zu treten, die Arme wollen vielleicht boxen, die Zunge rausgestreckt werden oder ein Ton will sich zeigen. Halten Sie nichts zurück. Der Körper kämpft sich aus seiner alltäglichen Begrenzung herau, da durch die Bewegung das Energieniveau steigt und auch das Selbstvertrauen wächst.
Lassen Sie die Bewegung nach einiger Zeit ausschwingen, das Schütteln geht noch etwas weiter.  Schließen Sie die Augen und achten Sie auf Ihre Empfindungen. Achten Sie darauf, dass die Gelenke weich bleiben. Während das Schütteln langsam zu Ende geht, verbinden Sie sich mit dem angedachten Thema und einer dafür typischen Situation. Achten Sie auf die Körperreaktionen, Ihren Atem, die Körperhaltung. Spüren Sie, wie Sie sich selbst in Ketten legen? Wo spannen Sie Muskeln an, wo sind Bereiche, die wie abgestorben wirken? Nehmen Sie alles ganz tief wahr und heben Sie beim Einatmen die Arme und beim Ausatmen lassen Sie die Arme wieder fallen.Schütteln Sie, springen, wüten Sie, lassen Sie alle Gefühle hochkommen, dieSie sonst zurückhalten. Das kann bis zu einem Boxen, Treten mit den Füßen gehen. Spüren Sie die Vibrationen von Angst von…, strecken Siebeim Ausatmen die Zunge raus, machen Sie Ihren Raum ganz groß. Es kann hilfreich sein, sich beim Treten an der Wand festzzuhalten. Schütteln Sie in Ihrer Zeit die Hände über dem Kop, öffnen Sie die Augen und begutachten Sie Ihr Revier. Schütteln Sie Ihre Hände weiter und beanspruchen Sie, dass das Ihr Raum ist und dass Sie ihn wirklich bewohnen wollen und werden.
Senken Sie langsam die Arme und lassen Sie auch das Schütteln allmählich ausklingen. Spüren Sie, was in Ihrem Körper geschieht.