Gesundheit auf zwei Rädern ( Tipp im August 2016 )

Mehr Bewegung in den Alltag bringen – Entschleunigung – aus dem Kopf herauskommen – zurück zur Natur – frische Luft tanken
Gibt es etwas, das alles unter einen Hut bringen kann?

Ja, Fahradfahren.macht es möglich.

Als sanfter Sport  bietet er sich auch für Leute an, die schon länger keinen Süort mehr getrieben haben oder übergewichtig sind. Er ist die ideale Möglichkeit, sich wieder sportlich zu betätigen und mehr Bewegung in den Alltag zu bringen.

Für Anfänger oder Wiedereinsteiger können schon ein paar Kilometer anstrengend sein. Deshalb: langsam angehen lassen und Zeit nehmen. Das ermöglicht dann auch viel mehr, alles bewusster wahrzunehmen. Und nach ein paar Wochen regelmässigen Trainings spürt man die zunehmende Kondition, es strengt weniger an, man fühlt sich fitter, ,tut viel für seine Gesundheit  und beginnt, es zu geniessen.

Radfahren ist bewegungsintensiv, beansprucht große Muskelgruppen und eignet sich ideal für den Alltag. Oft sind die Wege zur Arbeit, zum Einkaufen oder ins Kino nicht weiter als fünf Kilometer und meist sind sie schöner als die Autostrecke. Günstiger sind sie auch: Sie sparen Spritkosten – und entlasten nebenbei auch die Umwelt durch weniger  Luftschadstoffe, weniger Verker und auch weniger Stress. Zur Zeit erlebt das Fahrrad auch weltweit in den Metropolen und Städten eine Renaissance.
Seine Vorteile im Alltag:
– bei Weglängen bis zu 5 Kilometern schlägt das Fahrrad alle anderen Verkehrsmittel
–  Radfahrer können meist direkt vor der Tür parken
–  umweltfreundlicher und klimaschützend
– auf einem Autoparkplatz lassen sich neun Fahrräder abstellen
– Radeln macht den Kopf frei und den Radler wacher,, besser gelaunt und kreativer

Und es ist eine Alternative zum Joggen oder zum Fitnessstudio. Gerade, weil Luft und Licht wichtige Komponenten sind.
Der durchschnittliche Europäer hälz sich nur maximal eine Stunde pro Tag draußen  auf. So produziert er tagsüber zu wenig Serotonin ( Glückshormon). was sich abends auf eine zu geringe Produktion von Melatonin ( Schlafhormon) auswirkt. Serotonin wird nämlich bei ausreichender Dunkelheit vom Körper in Melatoninumgewandelt und beschert einen gesunden und erholsamen Schlaf. Fehlt Serotonin oder ist zu wenig vorhanden, ist auch die Melatoninproduktion  gestört und kann nächtliche Schlafprobleme und einen Verlust von Lebenskraft nach sich ziehen. Bekommen wir zu wenig natürliches Tageslicht, entsteht auch ein Vitamin-D-Mangel.

Nachfolgend eine kurze Übersicht des Fahrradclubs ADFC  über die positiven Effekte der „Prävention per Pedale“ bei regelmäßigen Radfahren_

1.Atemwege
Die Lunge profitiert besonders vom rhythmischen Charakter der Radel-Aktivität: Unsere Atmungsorgane werden gleichmäßig mit Sauerstoff gefüllt, die sportliche Betätigung kräftigt die Atemmuskulatur, verbessert die Ventilation der Lunge – und schützt sogar vor Infekten. Deshalb werden Sportarten mit zyklischen Bewegungsformen von Pneumologen besonders empfohlen, also Schwimmen, Walking – und natürlich Radfahren, drei- bis fünfmal die Woche etwa eine halbe Stunde. Sportliche Betätigung in schadstoffarmer Umgebung – etwa auf dem Radweg im Grünen – nützt zudem besonders der Lungen-Schleimhaut.

Für Betroffene von dauerhaften Atemwegserkrankungen kann moderates Radfahren eine wichtige Therapie-Ergänzung sein. So empfehlen Mediziner bei chronischer Bronchitis ein mäßiges Ausdauertraining zu Fuß oder per Rad, ohne Steigungen bei geringer bis mäßiger Belastung. Auch für Asthma-Patienten wird Radfahren als Ausdauersportart mit gleichmäßiger Belastung empfohlen, um die Gefahr von Asthma-Anfällen, die bei körperlicher Anstrengung auftreten, zu reduzieren.

2. Fettstoffwechsel
Die Fette im Körper sind – neben den Kohlehydraten – unsere wichtigsten Energiespeicher. Doch wer viel im Sitzen und ohne regelmäßige körperliche Anstrengung arbeitet, verbrennt zu wenig davon. Wer allenfalls an kurzfristige Belastungen gewöhnt ist, muss sogar erst wieder „trainieren“, seine Fettreserven als Energiequelle anzuzapfen – und das geht am besten per Rad.

Heutzutage nehmen wir meistens viel mehr an Fetten durch die Nahrung zu uns, als der Körper überhaupt benötigt. Wer den ganzen Tag sitzt, und auch in der Freizeit oder auf seinem – motorisierten – Arbeitsweg keine Ausgleichs-Bewegung hat, sollte eigentlich nicht mehr als 2.000 kcal täglich aufnehmen.

Hinzu kommt, dass etwa ab dem 30. Lebensjahr der Körper verstärkt Muskulatur zu Fettgewebe umbaut (pro Jahr ungefähr ein Pfund) – die Leistung der Muskulatur und ihre Fähigkeit, ihrerseits Fett zu verbrennen, sinken. Wie viel Körperfett „zuviel“ ist, lässt sich mit dem so genannten Body Mass Index bestimmen. Überschreitet dieser einen Wert von 25, so droht bereits Übergewicht – und ein erhöhtes Gesundheitsrisiko. Jeder fünfte Deutsche leidet darunter.

Eine zu große Zufuhr von Fetten kann den Fettstoffwechsel stören und führt zu Krankheiten wie Arteriosklerose, Fettleibigkeit, Bluthochdruck – oder zu überhöhten Cholesterinwerten (über 250 mg/dl). Wer sportlich aktiv ist, bei dem steigt das „gute“ HDL-Cholesterin, das als Schutzfaktor vor Herz-Kreislaufkrankheiten gilt. Das gefährliche LDL-Cholesterin – verantwortlich für die Verkalkung der Blutgefäße – wird hingegen abgebaut.

Leichtes Radfahren verbraucht rund vier bis fünf Kalorien pro Minute – doch die eigentliche Wirkung zeigt sich vor allem im Langzeit-Effekt. „Durch Radfahren“, glauben die Experten der Deutschen Sporthochschule Köln, „wird nicht nur der Organismus trainiert, auf seine nahezu unerschöpflichen Fettreserven zurückzugreifen“. Daneben zeige sich auch eine unmittelbare, positive Beeinflussung des Fettstoffwechsels.

Bei leichter Rad-Aktivität mit 50-75 Prozent der maximalen Sauerstoffaufnahme werde „insbesondere der wichtige Fettstoffwechsel trainiert“, heißt es. Durch möglichst lange „Belastungszeiten“ – 45 bis 60 Minuten im Sattel, auch auf einer moderaten Radtour –  werden zunächst die Kohlenhydrate verbrannt, bevor sich der Körper endlich an die Fettreserven heranmacht. Ein Wert von 60 bis 70 Prozent der maximalen Herzfrequenz ist dabei für das Training des aktiven Fettstoffwechsels optimal.

Denn wichtig ist, dass das velomobile Ausdauertraining im „aeroben“ Bereich stattfindet: Fettverbrennung braucht Sauerstoff – wer zu schnell radelt, und dabei aus der Puste kommt, verbrennt weniger Fett.

3. Gelenke
Gerade für Menschen, die oft im Sitzen arbeiten ist es wichtig, beim Radfahren einen Bewegungsausgleich für die großen Hauptgelenke an Knien, Hüften und Schultern zu erhalten. Schon relativ kurze Belastungszeiten (ab zehn Minuten) nützen den Gelenken.

Radfahren ermöglicht durch seine zyklischen Bewegungsabläufe besonders Gelenk schonende Aktivitäten. Weil das Gewicht des Körpers zu 70 bis 80 Prozent im Sattel lagert, werden die Kniegelenke beim Radfahren wesentlich weniger belastet als etwa beim Joggen. Durch die kreisförmige, regelmäßige Beinbewegung können die Gelenkknorpel optimal mit Sauerstoff versorgt werden – und werden so auch vor Arthrose geschützt. Sogar eine bereits vorhandene Arthrose an Hüft- oder Kniegelenken muss kein Hinderungsgrund für regelmäßiges Radeln sein.

Tipp: Die Handgelenke sollten am Lenker möglichst nicht abgeknickt werden, um eine Dehnung von Muskeln und Nerven an der Außenseite der Hand zu vermindern – und damit das unangenehme, nach einiger Zeit auftretende Kribbeln. Zur Entlastung empfiehlt es sich, die Griffposition am Lenker öfters zu wechseln. Auch das Fahren mit durchgedrückten Ellenbogengelenken kann zu einer manchmal schmerzhaften Belastung werden.

4. Herzmuskel
Im Ruhezustand pumpt das Herz 60 bis 90 Mal pro Minute mit Sauerstoff angereichertes Blut in den Körperkreislauf. Bei Belastungen kann sich diese Leistung bis auf 200 Schläge pro Minute erhöhen. An Herzversagen – vor allem bedingt durch Arteriosklerose oder Fehlfunktionen der Herzkammern – sterben pro Jahr rund 150.000 Menschen in Deutschland. Der Herzmuskel will ständig trainiert werden. „Unterforderung“ schädigt ihn.

Durch regelmäßiges Radfahren vergrößert sich das Schlagvolumen des Herzens – und damit wächst die hindurch gepumpte Blutmenge pro Zeiteinheit. Gleichzeitig wird die Herzschlagfrequenz reduziert und die Phase der Herzruhe zwischen zwei Schlägen („Diastole“) verlängert. Das Herz arbeitet ökonomischer und wird weniger belastet. Auch die Durchblutung des Herzmuskels in den Koronararterien wird positiv beeinflusst. Vor allem eine (Rad-)Aktivität ab 30 Minuten kommt den Herzfunktionen zugute.

Regelmäßige körperliche Aktivität, glauben Experten, reduziert die Gefahr eines Herzinfarktes um bis zu 50 Prozent. Und die Weltgesundheits-organisation (WHO) schätzt, dass von 100.000 Bypass-Operationen an Menschen mittleren Alters rund 95.000 nicht nötig wären, „wenn sich das Radfahren wieder selbstverständlicher in den Alltag einbringen ließe.“

5. Herz-/Kreislaufsystem
Herz-Kreislauf-Störungen kann durch das Radfahren vorgebeugt werden – schon kleine „Trainingseinheiten“ können das Risiko reduzieren.

Regelmäßige körperliche Rad-Aktivität verringert das Risiko einer im mittleren Lebensalter häufig auftretenden Herz-Kreislauf-Erkrankung um das 20fache. Zur sinnvollen Vorsorge empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation WHO fünfmal in der Woche 30 Minuten Bewegung, um dem Bewegungsmangel und den daraus resultierenden Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen entgegen zu wirken.

Es geht dabei nicht um sportliche Hochleistungen, sondern um das Motto „mäßig, aber regelmäßig“. Der Effekt: Bei Radlern sinkt das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen um bis zu 50 Prozent. Um den gleichen Wert sinkt das Herzinfarktrisiko.

Regelmäßiges Radeln bringt den Blutkreislauf auf Trab, erhöht das Schlagvolumen des Herzens, beruhigt seine Pumpleistung und vergrößert das Blutvolumen. Fazit: Herz und Kreislauf werden weniger belastet und arbeiten fortan ökonomischer..

Daneben wird Cholesterin abgebaut, das die Blutgefäße verkalken lässt. Die Adern werden wieder flexibler, das Herz-Kreislauf-System insgesamt wird trainiert und erreicht eine höhere Leistungsfähigkeit.

6. Krebsrisiko
Der Frage, ob körperliche Aktivität auch vor Krebserkrankungen schützt, sind Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) 2003 in einer Studie nachgegangen. 1246 Frauen, unter ihnen 360 Brustkrebs-Patientinnen, gaben darin Auskunft über ihre körperlichen Alltags-Aktivitäten.

Dabei zeigte sich der Trend, dass „Frauen mit moderater Gesamtaktivität“ ein niedrigeres Brustkrebsrisiko aufwiesen als körperlich wenig aktive Frauen. Grund hierfür könnte das durch regelmäßige Bewegung – etwa durch Radfahren – gestärkte Immunsystem sein. Bei Frauen, die angaben, mehr als drei Stunden pro Woche bei mittlerem Tempo zu radeln, verringerte sich das Brustkrebsrisiko um 34 Prozent.

Auch die Amerikanische Krebsgesellschaft geht davon aus, dass Bewegung das Krebsrisiko reduziert. US-Wissenschaftler sehen in einem „angenehmen, mäßigen Bewegungsprogramm wie Wandern, Schwimmen oder Radfahren“ eine Förderung der Immunabwehr. „Aerobische Übungen“ würden emotionale Spannungen neutralisieren – und gleichzeitig die Aktivität der „Natürlichen Killerzellen“ im Kampf gegen Krebs erhöhen.

7. Muskulatur
Muskeln sind nachtragend: Schon eine Woche Inaktivität kann die Kraft der Muskulatur um die Hälfte herabsetzen. Ein Effekt, der sich mit fortschreitendem Alter noch verstärkt. Ab dem 30. Lebensjahr schrumpfen die Muskeln biologisch bedingt – rund ein Pfund Muskelmasse verwandelt sich dann pro Jahr in Fett. Doch dieser „degenerative“ Prozess kann aufgehalten werden – durch regelmäßige Bewegung.

Schon nach zehn Minuten zeigt der Ritt im Fahrradsattel positive Effekte auf die Muskulatur.
Und wer richtig radelt, kann die Muskulatur fast des gesamten Körpers trainieren: Die fürs Treten zuständige Beinmuskulatur, die den Körper stabilisierende Rumpfmuskulatur an Bauch und Rücken (die auch Erschütterungen abfedert) sowie die Schulter-Arm-Muskulatur, die den Körper am Lenker abstützt.

„Trainiert“ werden hier vor allem das Zusammenspiel der einzelnen Muskelpartien und ihre Arbeitsprozesse, also der Stoffwechsel und die Aufbaufähigkeit der Muskelfasern. Durch regelmäßiges, moderates Ausdauertraining steigt die Fettverbrennungskapazität der Muskulatur. Neue Blutgefäße wachsen in die Muskulatur ein, die dadurch besser durchblutet und leistungsfähiger wird.

Eine Muskulatur, die durch regelmäßige Aktivität gekräftigt ist, sieht nicht nur nach außen hin straffer aus, sondern wirkt auch „schützend und stützend“ auf das Skelettsystem. Zwar können die Beinmuskeln auch auf dem Fahrrad – etwa durch die Wahl hoher Gänge beim Fahren – zum Wachsen gebracht werden. Doch für ein regelrechtes „Bodybuilding“ sind die Bewegungsreize auf dem Rad meistens zu moderat. Wer gezielt eine Straffung und Kräftigung der Muskeln anstrebt, benötigt schon eine recht intensive Radel-Belastung.

8. Psyche & Wohlbefinden
Unser seelisches Wohlbefinden wird auch von unseren physischen Funktionen und ihrer Leistungsfähigkeit beeinflusst. Wer häufig Ausdauersport treibt, ist resistenter gegen Stress und hat eine höhere psychische Stabilität. Auf der anderen Seite können mit Bewegungsmangel, Übergewicht oder Fettleibigkeit auch psychologische Probleme einhergehen.

Fachleute schreiben dem Radfahren „aufgrund seiner gleichmäßigen, zyklischen Bewegungsform eine massive entspannende Wirkung“ zu. Folge: So genannte „Stressoren“ werden abgebaut – eine emotionale Harmonie und ein positives Körpergefühl breiten sich aus, manchmal sogar schon nach einer kurzen Fahrt. Egal, ob der tägliche Radweg – etwa auf ruhigen Nebenstraßen oder im Grünen – beruhigend gestaltet wird, oder ob er zur körperlichen Herausforderung dient, mit der Stress abreagiert wird und der sportliche Erfolg das Selbstbewusstsein stärkt – regelmäßiges Radeln ist in beiden Fällen Balsam für die Seele.

Die tägliche Konfrontation mit dem Stressfaktor Autoverkehr – im Berufsverkehr, bei Baustellenstau oder Parkplatzsuche – kann für so manchen Pkw-Fahrer auch psychosoziale Wirkungen nach sich ziehen: „Aggressive Verhaltensweisen“, „soziale Abschottung“ oder sogar Depressionen macht eine Verkehrsstudie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als mögliche Folgen der Belastungen im motorisierten Verkehr aus. Per Rad lassen sich diese Risiken spielend umfahren!

Hinzu kommt, dass bei Ausdaueraktivitäten (wie dem Radfahren) nach 30 bis 40 Minuten Glückshormone – Endorphin und Adrenalin – ausgeschüttet werden. Depressiven Zuständen oder anderen psychischen Problemen wird so entgegengewirkt. Studien zeigten, dass Patienten Ängstlichkeit und Depressionen durch Ausdauersport reduzieren konnten.

9. Rückenleiden
Der oft sitzende Alltag rächt sich – in Form von verspannten Schultern, stechenden Schmerzen in der Lendengegend oder lautem Knacken beim Dehnen. Mehr als die Hälfte der Deutschen leidet unter Rückenproblemen – und manchmal wird diese Belastung zur chronischen Krankheit. Häufige Ursache für Rückenleiden kann sowohl Bewegungsmangel (der auch die Bandscheibe angreift) sein, als auch eine ständige, falsche Belastung der Rückenmuskulatur.

Radfahren gehört zu den Rücken schonenden Aktivitäten. Es kräftigt die Rückenmuskulatur, versorgt durch körperliche Bewegung die Bandscheibe und stabilisiert die Wirbelsäule durch Stärkung der kleinen Stützmuskeln um die einzelnen Wirbelkörper herum. So werden Verspannungen gelöst. Und regelmäßiges Radfahren kann, richtig angewendet und in Kombination mit anderen Maßnahmen wie Gymnastik, sogar zur Prävention schwerer Rückenleiden beitragen.

Wichtig ist jedoch die richtige Sitzhaltung im Sattel – mit leicht nach vorn gebeugtem Oberkörper. 15 bis 20 Grad Oberkörperneigung reichen, um die Spannkraft im Rücken zu erhalten und den Schwerpunkt des Fahrers über die Pedalposition zu verlagern. Die Tretbewegung kräftigt dann vor allem die untere Rückenmuskulatur und den Bereich der unteren Wirbelsäule.

Je stärker der Rücken geneigt wird, desto mehr Kraft kann auf die Pedale gebracht werden – und desto stärker muss die Rückenmuskulatur ausgebildet sein. Die Neigung des Oberkörpers mit aktiver Rückenmuskulatur schützt auch die Bandscheiben vor Überlastung, und die Fahrbahnstöße können durch das Einfedern mit den Beinen abgefangen werden.

10. Sterblichkeit
Menschen, die drei Stunden pro Woche mit dem Fahrrad fahren, haben eine um 40 Prozent niedrigere Sterberate als diejenigen, die sich nicht oder nur in ihrer Freizeit aktiv bewegen. Die ist das Ergebnis einer von dänischen Medizinern geführten Langzeitstudie, die den Zusammenhang zwischen dem Ausmaß von körperlichen Tätigkeiten und der Sterblichkeit untersuchte.

13.000 Frauen und 17.000 Männer zwischen 20 und 93 Jahren wurden darin über 14,5 Jahre lang beobachtet, 8.500 von ihnen starben in diesem Zeitraum. Von den 7.000 Menschen, die zu Beginn der Studie angaben, das Fahrrad als Verkehrsmittel zur Arbeit zu nutzen und im Schnitt drei Stunden pro Woche im Sattel zu sitzen, starben im Studienzeitraum etwa 2.300. Diejenigen, die nicht mit dem Fahrrad zur Arbeit fuhren, hatten eine um 39 Prozent höhere Sterblichkeitsrate als die Alltags-Radler.
Neben diesen vom ADFC propagierten Vorteilen des Fahrradfahrens möchte ich auch noch folgnede “ gesunde“  Gründe fürs Fahrradfahren in die Waagschale werfen
:Immunsystem
Regelmässige und moderate Bewegung stärkt die körpereigene Abwehr, die Anfälligkeit für Infekte sinkt.  Auch der Vitamin-D-Speicher füllt sich schneeler weider auf.
Körpergewicht
Bei einer Stunde entspannten Radfahrens werden 300 Kilokalorien verbraucht. Mehr Muskeln ergöhen darüber hinaus den Grundumsatz an Kalorien – auch im Ruhemodus.
Gehirn
Radfahren fördert die Gehirntätigkeit durch eine bessere Blut- und Sauerstoffversorgung und durch die vielen Eindrücke während der Bewegung.  Es sorgt für Inspiration, fördert die Kreativität und auch die Konzentrationsfähigkeit.

Und ökonomisch ist Fahrradfahren laut einer finnischen Studie auch noch: Jeder Radfahrer erspart dem Gesundheitssystem 1.200 Euro pro Jahr

Investitionen in Radverkehrsanlagen, die dazu führen, dass Menschen mehr Rad fahren, bringen pro aktiviertem Radfahrer 1.200 Euro jährlich. Das ist die Schlussfolgerung einer finnischen Studie zum Nutzen von Radverkehrsinvestitionen.

Vor allem in Skandinavien rechnet man mit den zu erwartenden gesundheitlichen Wirkungen des Radfahrens. Im  österreichischen Masterplan Fiets werden die wichtigsten Erkenntnisse noch einmal zusammengefasst. So wurde im Rahmen einer mehrjährigen dänischen Studie an 30.000 Personen (20-93 Jahre) festgestellt, dass Radfahrer im Durchschnitt länger leben als Nicht-Radfahrer.

Innerhalb des Untersuchungszeitraums von 14,5 Jahren ergab dies für Menschen, die täglich mindestens 30 Minuten Rad fahren, einen Wert von 40 Prozent. Ebenfalls in Dänemark fand man mit einer Studie heraus, dass 30 Minuten Radfahren pro Tag das Erkrankungsrisiko um 40 Prozent reduziert.

Eine mehrjährige Modellstudie in drei norwegischen Städten ergab, dass 30 Minuten Radfahren pro Tag bei bis dahin inaktiven Personen eine jährliche Ersparnis von 3.000 bis 4.000 Euro an gesellschaftlichen Kosten bringt. Für schon aktive Personen liegt dieser Wert bei 500 bis 1.500 Euro pro Jahr. Und eine finnische Studie kommt zu positiven Gesundheitseffekten von Fußgänger- und Radverkehrsinvestitionen von 1.200 Euro je aktivierte Person.

Und nicht zu vergessen ist, dass Fahrradfahren  eine gesunde Möglichkeit darstellt, den Kopf wieder frei zu bekommen.  Fahrradfahren erfordert nämlich Aufmerksamkeit auf die Umgebung, auf den Moment, um gegebenenfalls schnell reagieren zu können. Man ist gezwungen, im Hier und Jetzt zu sein und nicht in seinen Gedanken in der Vergangenheit  oder in der Zukunft zu weilen. Abstand zu kreisenden Gedankne oder Problemen ergibt sich, Lösungsmöglichkeiten, können auftreten.

Darüber hinaus werden  durch Bewegung Glückshormone freigesetzt, die erwiesenermaßenden typischen Zivilisationskrankheiten Herzinfarkt, Krebs, Diabetes, Rückenleiden und depressionen vorbeugen. Jedes Körpersystem, Verdauungs-, Lymph-, Immun-, Hormon- und Herz-Kreislauf-System werden angeregt und mit Sauerstoff versorgt. Amerikanische Wissenschaftler sagen, dass Übungen, die dem Körper Sauerstoff zuführen, emotionale Spannungen neutralisieren und  zugleich das Abwehrsystem stärken.

UND:: Bewegung entstresst., indem sie dem Körper hilft, Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol schneller wieder abzubauen.
Eine Studie der Deutschen Sporthochschule in Köln besagt, dass derjenige, der regelmäßig Fahrrad fährt, seltener krank ist.
Ein Tipp: Schwingen Sie sich   frühmorgens, wenn noch die kühle Frische der Nacht spürbar  ist, aufs Fahrrad. Der junge Tag liegt vor Ihnen, sie bestimmen das Tempo und nehmen Ihre Umwelt direkt und intensiv wahr. Die Bäume, den erwachenden Tag, Kinder,…. Wählen Sie den schönsten Weg durch einen Park, über einen lebendigen Platz und geniessen Sie die unmittelbare Erfahrung Ihrer Umwelt als Einstieg in einen beschwingten Tag.
Nach einem konfliktreichen Gespräch mit dem Partner oder abends nach einem langen Arbeitstag besteht die Möglichkeit, sich den Ärger oder Stress von der Seele zu strampeln.
Das Rad mit elektrischer Hilfe, das sogenannte Pedelec, wird übrigens gerade bei Pendlern und älteren Menschen immer beliebter. Durch die Trethilfe sind lange und sehr bergige  Strecken  angenehmer und leichter zu bewältigen.Laut einer niederländischen Studie verdoppelt sich durch das Pedelec  die  mit dem Fahrrad zurückgelegte Strecke nahezu.
Damit die Freude nicht zu kurz kommt::
– Bedenken Sie: Spass muss  sein –  zu viel Ehrgeiz schadet und verdirbt die Laune.
– Verlängern Sie allmählich die Trainingsdauer, dann außerdem noch die Intensität.
– Setzen Sie sich regelmässig aufs Fahhrad – em besten ein halbe Stunde täglich.
– Setzen Sie das Fahrrad so häufig wie möglich im Alltag ein: beim Einkauf, vielleicht auch für den Weg zur Arbeit.
– Beachten Sie auch den Entspannungsfaktor abends nach der Feerabend.