Natur mit allen Sinnen erleben ( Tipp im Oktober 2015 )

Nach einem heißen Sommer kommen nun die kühleren Tage, die auch wieder kürzer werden. Zeit zur Besinnung, Zeit, um etwas zur Ruhe zu kommen.

Die Natur kann uns dabei auf die verschiedenste Art und Weise unterstützen. Wer sich darauf einlässt, in und mit der Natur zu meditieren, dem erschließt sich eine unerschöpfliche Quelle der Kraft, Freude und Erholung.

Der Liedermacher Konstantin Wecker beschreibt das achtsame Gehen in ihr ganz poetisch:

Einfach wieder schlendern ohne höh`ren Drang.
Absichtslos verweilen in der Stille Klang.
Einfach wieder schweben, staunen, schwerelos versinken in den Weltengrund.

Oft wird das Wandern jedoch eher als Training gesehen. Und in der Gruppe bist du meist in intensive Gespräche vertieft, gehst du alleine, kreisen deine Gedanken manchmal  in unaufhörlichem Selbstgespräch.

Jetzt zum Herbst bietet es sich an, sich auf das Schauen und Spüren zu konzentrieren, der Natur wirklich nahe zu sein. Was nimmst du wahr? Welche Geräusche kommen in deinen Fokus?  Hörst du Vögel zwitschern? Erkennst du welche? Wo hat es da gerade geknackt? O, da schnauft ein Igel, da sitzt ja ein Eichhörnchen….. Was macht der Wind? Ist er da? Leise säuselnd oder eher stürmisch? Was macht er mit dir? Mit der Natur? Liebkost er oder zeigt er kraftvoll seine Macht?
Welche Farben fallen dir ins Auge? Gibt es einen Favouriten? Was macht dieser mit dir?
Welche Gerüche steigen dir in die Nase? Gibt es welche, die dich ansprechen, andere, die dir nicht gefallen?

Nimm dir Zeit!

Knie dich auch einmal hin und betrachte ausgiebig die feinen Formen der Blüten und Linien der Blätter, schnuppere intensiv den Duft der Blumen, des abgefallen Laubes.
Streiche sanft über die Rinde eines Baumes, achtsam und wertschätzend für ein anderes Lebewesen. Wie fühlt es sich an? Hat der Baum vielleicht eine Botschaft für dich?
Wenn du an ein fliessendes Gewässer kommst, dann setz dich hin und lasse dich auf die beruhigende Wirkung des Wassers ein. Wie fliesst das Wasser, welche Parallelen erkennst du zu deinem Leben? Tauchen Lösungsvorschläge auf, andere Sichtweisen?

Der Schweizer Naturlehrer und Künstler Kari Joller schreibt dazu: Wir müssen in  uns wieder die Freude entdecken, uns auf die Natur einzulassen, achsam unterwegs zu sein, immer wieder innezuhalten. Dazu braucht es die Fähigkeit zur Hingabe, zum Eintauchen in die Erfahrungswelt unserer Sinne. Nicht zuletzt ist dies eine Frage der Beziehungsfähigkeit überhaupt. Sind wir fähig, wach und aufmerksam durch die Welt zu gehen, uns von etwas beeindrucken  und ergreifen zu lassen?

Du wirst sehen, dass du während einer achtsamen und hingebungsvollen Zeit in der Natur entspannst, Dinge, die dich vorher zu erdrücken schienen, werden auf den ihnen zustehenden Platz verwiesen.  Ein unspektakuläres, friedliches Glück breitet sich in dir aus.

UND: Naturerleben verbindet Menschen über Nationalitäten, Altersstufen uns andere Grenzen hinaus.