Ölziehen ( Tipp im Juli 2015 )

Es handelt sich dabei um eine traditionelle ayurvedisch-indische Methode, die seit Tausenden von Jahren angewandt wird.

Wie mache ich das?

Dabei wird so viel Öl, wie Sie bequem hin und her bewegen können, in den Mund aufgenommen. Indem es im Idealfall etwa 20 Minuten lang zwischen den Zähnen »hin und her bewegt« wird, wirkt es im Mundraum. Bei jeder Bewegung werden Bakterien, Pilze, und andere Verunreinigungen aus dem Mund angezogen und von den Oberflächen entfernt. Wenn das Öl allmählich eine milchweiße Färbung annimmt, sollte man es ausspucken und den Mund mit Wasser oder einer Mischung aus Wasser und Backnatron ausgespüen. Ein Hinunterschlucken des Öls sollte tunlichst vermieden werden, da es mit den herausgelösten Bakterien und anderen möglicherweise giftigen Verunreinigungen belastet ist.

Bei den ersten Anwendungen sollte man zunächst versuchsweise jeweils nur fünf bis zehn Minuten „spülen“.

Wann?

Die beste Zeit zum Ölziehen ist am Morgen vor dem Frühstück, besonders, um den nächtlichen Reinigungsprozess unseres Körpers noch zu unterstützen.

Welche Öle?

Zum Ölziehen kann man zahlreiche kaltgepresste Öle verwenden, insbesondere Sesamöl, Sonnenblumenöl und Kokosnussöl werden am häufigsten eingesetzt. Kokosnussöl wirkt besonders gegen Bakterien und Viren und ist geschmacksmässig am ehesten zu vertragen. Darüber hinaus ergibt eine Mischung aus Kokosöl und Backnatron (Natriumhydrogencarbonat) eine sehr einfach herzustellende und kostengünstige, aber wirksame Zahnpasta. Forschungen deuten darauf hin, dass Kokosöl auch wirksam die Bekämpfung von Karies unterstützen könnte.

Welche Wirkungen hat das Ölziehen?

– Ölziehen hat sich als hilfreich gegen Mundgeruch und Zahnbelag, Zahnfleischentzündung und empfindliche Zähne erwiesen.

Im Fachmagazin Indian Journal of Dental Research heisst es:

  • Ölziehkuren verringern die Zahl der Bakterien vom Typ Streptococcus mutans, der als eine der Hauptursachen für Karies gilt, im Zahnbelag und dem Speichel von Kindern. Wissenschaftler kommen zu dem Schluss: »Ölziehkuren können als zusätzliches wirksames und vorbeugendes Mittel zum Erhalt und zur Verbesserung der Mundgesundheit eingesetzt werden.«
  • Ölziehkuren verringern den Zahnbelag deutlich, verbessern die Gesundheit des Zahnfleisches und verringern die Zahl der Mikroorganismen bei heranwachsenden Jungen bei einer durch Zahnbelag hervorgerufenen Zahnfleischentzündung (Gingivitis).
  • Ölziehkuren erweisen sich als ebenso wirksam bei der Verhinderung von Mundgeruch wie herkömmliche Mundspülungen und verringern die Zahl der Mikroorganismen, die vermutlich für schlechten Atem verantwortlich sind.
  • Ölziehkuren fördern aufgrund ihrer mechanischen Reinigungswirkung das Wohlbefinden in der Mundregion. In den Studien heißt es: »Die Behauptung, die positiven Auswirkungen der Ölziehkuren auf die Mundgesundheit beruhten auf Placebo-Effekten, lässt sich nicht länger aufrechterhalten. Es gibt deutliche Hinweise auf eine mögliche Verseifung und Emulgierungsprozesse, die die mechanische Reinigungswirkung der Ölziehkuren verstärken.«
  • Candida aus der Gruppe der Hefepilze und Streptokokken besiedeln üblicherweise den Mundraum. Diese Krankheitserreger und ihre giftigen Stoffwechselprodukte können die Bildung von Zahnbelag und die Entstehung von Karies fördern. Ölkuren können das Immunsystem entlasten, indem sie die Ausbreitung dieser Mikroorganismen etwa über das Blut vom Mundraum in andere Körperregionen verhindern.